Fühle ich mich jünger als ich bin?
- Kerstin Amina
- 31. März
- 2 Min. Lesezeit
Ich lese das immer wieder: „60 ist das neue 40“. Grad wieder in einem Artikel der WirtschaftsWoche zum Thema Werbung für eine ältere Zielgruppe ...

„Im Schnitt fühlt man sich fünf bis zehn Jahre jünger als man ist“. Dies äußert ein Marktforschungsexperte in der WirtschaftsWoche, (leider wird nichts zu seinem Alter verraten), und behauptet deshalb, es sei folgerichtig, in der Werbung „junge, hübsche Frauen zwischen Mitte 20 und Mitte 30“ zu zeigen. Sie kämen sowohl bei Männern als auch bei Frauen gleich gut an. Sie sprächen „die breite Masse“ an. Also ich fühle mich von diesem Typus Frau – „jung und hübsch“ – nicht angesprochen. Das Dilemma, so Frauen wie mich, scheint es in der Werbung nicht zu geben. Es scheint, als dürfen weibliche Models erst wieder als weißhaarige 70-Jährige abgebildet werden. Die Produktauswahl dazu können wir uns denken.
Nun frage ich mich natürlich, wer ist denn diese sogenannte breite Masse?
Auch das Statistische Bundesamt schmeißt die 40- bis 60-Jährigen in einen Topf (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/bevoelkerung-altersgruppen-deutschland.html).
Ehrlich, ich habe nichts mehr mit der 40-jährigen Kerstin zu tun. Aber es scheint, als wenn für Differenzierung kein Platz ist. Es ist doch entscheidend, in welcher Lebensphase ich mich befinde. Ich kann nicht sagen, ich fühle mich jünger als ich bin. Denn, wie muss ich mich, oder besser, soll ich mich denn fühlen mit Mitte/ Ende 50? Ich bin eine moderne Frau, die neugierig ist, in einer großen Stadt lebt
Liebe Meinungsforscher und Statistiker, wacht endlich auf. Solche wie mich gibt es längst zuhauf. Erneuert eure Altersbilder, vor allem von Frauen.
Und nein, wir fühlen uns nicht jünger als wir sind, wir fühlen uns so wie wir uns fühlen. Die Welt hat sich nun mal eben geändert, und damit sind Lebenskonzepte vielfältiger geworden. Letztlich geht es meiner Meinung nach nicht um mein Aussehen, oder um die Zahl in meinem Pass, sondern um die Energie, die ich verströme.


